Unimog U 300 (500)
Der Unimog von Dickie
Die Entscheidung
Im Dezember 2001 wurde der Unimog, als rote Rallye Version, bei uns in einem Supermarkt zu einem interessanten Preis angeboten. Ich hab ihn mir angeschaut und überlegt, kauf ich ihn oder kauf ich ihn nicht. Petra meinte, kauf ihn doch sonst ärgerst du dich, wenn er dann nicht mehr im Angebot ist. Aber ich war unentschlossen. Also ohne Unimog nach Hause. Doch er ging mir nicht aus dem Sinn, sah ja auch verdammt gut aus. Nach einiger Zeit intensiver Grübelei reifte der Entschluss, erstmal zu Oswald fahren. Oswald ist ein Freund aus der IG Heidetrucker und hat einen Dickie Unimog, noch im Karton, in seinem Bastelraum stehen. Wir haben den Unimog von allen Seiten begutachtet und kamen zu dem Urteil, Peter kauf Ihn. Also hin zum Markt, hoffentlich haben sie ihn noch da, und gekauft.
Den Unimog hatten sie im Markt noch die nächsten zwei Monate. Wenn ich länger gewartet hätte, bei Karstadt gab es ihn vor kurzer Zeit zum halben Preis. Aber wer kennt nicht dieses Gefühl, ich muss ihn jetzt haben sonst kann ich nicht mehr schlafen.
Der Umbau
Bei den ersten Fahrten mit dem Unimog in unserem Garten stellte sich der Wendekreis von mehr als zwei Metern als größter Schwachpunkt heraus. Dass er zu schnell war, um die Kraft auf den Boden zu bringen, würde sich mit dem Einbau anderer Elektronikkomponenten fast von allein ändern. Aber der Wendekreis! Das wird ein etwas aufwendigerer Umbau. Nach längerer Warte- und Überlegungszeit habe ich dann im Mai 2002 den Unimog auseinandergenommen.
Da ich bei dem Unimog die Antriebsteile, bis sie ihre Mitarbeit aufkündigen, genauso wie beim Fendt weiter einsetzen wollte, musste ich mir bei der Vorderachse etwas einfallen lassen.
Um eine leichte Verschränkung der Achsen zu erreichen, sollte die Vorderachse pendelnd gelagert werden. Dafür habe ich in der unteren Rahmenschale einen "Hilfsrahmen“ im Bereich der originalen Achslagerung eingebaut und danach den nicht mehr benötigten Teil des Rahmens herausgetrennt. Die äußeren Laschen am Hilfsrahmen sind übrigens der Ersatz der entfallenen Befestigungspunkte für die obere Rahmenschale.
Die Form und Abmessung der Spurstange ließ keinen größeren Lenkeinschlag zu, also musste eine Neue angefertigt werden. Außerdem war die alte Spurstange vor der Vorderachse angebracht, was eine fehlerhafte Lenkgeometrie ergab. Für das vordere Differenzial und die Achsschenkel habe ich aus Messingblech eine neue Halterung gebaut, also so eine Art Achsgehäuse. Die Maße für den Abstand der Bohrungen für die ”Achsschenkelbolzen“ habe ich von der alten Achslagerung übernommen. An einen Achsschenkel habe ich aus Messing einen Lenkhebel angebracht. Die beiden Achsschenkel wurden nun mit dem Spurstangenhebel nach hinten in das Achsgehäuse eingesetzt. Die neue Spurstange aus Messing ist wesentlich zierlicher und so geformt, dass sie nicht mehr am Differenzialgehäuse anschlägt und dadurch ein größerer Lenkeinschlag möglich ist. Jetzt noch den Lenkservo, es ist ein Standardservo von Graupner, am Achsgehäuse befestigt und die Achse ist einbaufertig. Die so entstandene Vorderachse ist mit Federn am Hilfsrahmen aufgehängt und mit Längslenkern so geführt, dass sie nicht kippen kann.
Um den größeren Lenkeinschlag auch nutzen zu können, mussten noch die radseitigen Aufnahmen der Antriebsknochen bearbeitet werden. Ich habe mit einem Kegelsenker etwas Material abgenommen und auch die Schlitze in den Aufnahmen etwas vertieft. Hier sollte man vorsichtig vorgehen, also lieber öfter wenig wegnehmen als einmal zu viel. In die Knochenaufnahme des Differenzials werden Federn, ca. 8 mm im Durchmesser, vier Windungen lang und einer Materialstärke von ca. 0,5 mm, eingesetzt. Die Antriebsknochen werden durch diese Federn gegen die Achsschenkel gedrückt. Bis jetzt sind die Knochen bei Kurvenfahrt noch nicht herausgefallen. Der so erreichte Wendekreis liegt bei ca. 130 cm. Ein kleinerer Wendekreis ist, ohne größere Umbauten nicht zu erreichen. Die Vorderräder schleifen bei Volleinschlag an der hinteren Innenseite des Radhauses. Bevor ich es vergesse, damit die Achse auch nach unten ausfedern kann, habe ich für die Verbindungswelle zwischen den Differenzialen einen Ausschnitt in den Batteriekasten gemacht.
Als Fahrtsteller für den Antrieb ist ein Robbe Rookie Nr. 8388 eingebaut. Für die Seilwinde habe ich einen Robbe Rocraft 50 µP Nr. 8417 verwendet. Diesen Steller hatte ich noch liegen, sonst hätte ich es mit dem Servoelektronik-Bausatz von Conrad versucht.
Als Empfänger wird ein kleiner 6-Kanal-Empfänger von Graupner, der XN 12 FM 40 Nr. 7045, eingesetzt. Der einzige Nachteil dieses Empfängers ist der, dass die erforderlichen Mikroquarze nicht für alle Kanäle erhältlich sind.
Eine Beleuchtung ist in den Unimog auch eingebaut worden. Als Lampen habe ich Leuchtdioden von Reichelt eingesetzt und zur Steuerung werden das Bremslichtmodul und die Blinklichtschaltung mit zusätzlicher Schaltmöglichkeit von Conrad verwendet. Damit kann ich jetzt nur Scheinwerfer und Abblendlicht gemeinsam einschalten, aber kommt Zeit kommt neuer Schalter.
Damit der Unimog auch etwas zu ziehen hat, habe ich ihm einen Bruder Tieflader zur Seite oder besser ans Heck gestellt. Da der Unimog aber keine Sattelzugmaschine ist, habe ich für den Tieflader dann noch einen Dolly aus Messing gebaut.